Dieses Foto machte eine Colliebesitzerin, als der Fuchs mit Räude hinter ihrem Garten her lief!
Fuchsräude
Jetzt im Frühsommer sind wieder vermehrt Füchse
unterwegs, um Nahrung für ihre Jungen zu suchen.
Sie laufen manchmal Wege, die auch wir mit den Hunde gehen und so kann es zu
einer Übertragung kommen.
Durch wälzen im Kot kann sich der Hund damit
infizieren!
Die Fuchsräude ist eine Hauterkrankung, die durch die
Sarcoptesmilbe verursacht wird.
Diese sogenannten Grabmilben leben und vermehren sich in der Haut der Füchse
und führen zu starken Hautreizungen, Entzündungen und Fellverlust!
Bei einer Fuchsräude können die Anzeichen beim Hund anders sein
als bei einer normalen Räude.
Das ständige Kratzen kann ausfallen!
Mir wurde von einem Fall berichtet, bei dem die Haare an den Ohrspitzen zuerst
ausfielen ohne weitere Anzeichen.
Dann ging es weiter und die Haare fielen büschelweise aus.
Aber der Hund hat sich nicht gekratzt und so denkt man zuerst an eine Allergie.
Lassen Sie immer als Erstes eine Blutuntersuchung machen,
dann kann im frühen Stadium behandelt werden.
Wenn erst eine Allergie behandelt wird mit Cortison und Ähnlichem,
dann entwickelt sich die Räude im rasenden Tempo weiter.
Und je schlimmer sie ausfällt, um so länger muss sie behandelt werden.
Fazit, je früher die Fuchsräude festgestellt wird, um
so schneller kann behandelt werden.
Im Internet finden sie weitere Infos dazu!
Hier der Bericht einer Colliebesitzerin:
Seit Anfang 2022 ist wieder alles in Ordnung, den
Hunden geht es gut und auch wir sind froh,
diesen Horror überstanden zu haben und hoffen, dass wir niemals wieder so etwas
erleben müssen.
Aber der Reihe nach:
Anfang Februar 2021 verlor ILIAS an den Ohrspitzen die
Haare, seltsam, aber sonst schien er gesund.
Am 09.02.2021 schrieb der Tierarzt "Ohrrandentzündung" und machte eine
Zytologie, die jedoch kein Ergebnis brachte. Alles wurde schlimmer, die Haare
fielen an den Ohren aus, innen waren die Ohren seltsam, aber - das ist wichtig
für die falsche Richtung, in die wir alle gingen, um die Ursache zu finden:
ILIAS kratzte sich nicht, es schien ihn überhaupt nicht zu stören...Am
23.02.2021 Folgeuntersuchung: Kontrolle Pinnae, Apoquel, man vermutete eine
Allergie.
Am 01.03. 2021 wurden mehrere Hautbiopsien in Narkose
gemacht, Laboruntersuchung, allerdings wieder kein greifbares Ergebnis am
08.03.2021; nur Ausschluss: kein Pilz, keine Autoimmunerkrankung, es müsste wohl
tatsächlich eine allergische Reaktion sein. Ein Tierdermatologe wäre Fachmann
auf diesem Gebiet, allerdings lange Wartezeiten. Am 18.März waren wir wieder bei
unserem Tierarzt, mal dachten wir, es wird besser durch das Kortison, dann wurde
es doch wieder schlimmer.
Wir waren alle ratlos.
Am 1.April drängten wir unseren Tierarzt, wenigstens noch eine Blutprobe zu machen. Denn unser Ilias sah schrecklich aus: Er verlor am ganzen Kopf Haare in Büscheln, gelblich-weiße Hautschuppen im ganzen Fell, die Ohren voller Pusteln. Wir kochten selbst, fütterten Fisch, man dachte noch immer an Allergie, aber es wurde immer schlimmer und dann erst fing er an, sich zu kratzen, nach ZWEI MONATEN und dann kam auch das Ergebnis der Blutprobe am Dienstag, 06.04.2021, der Tierarzt sprach selbst mit mir am Telefon und war ganz überrascht und sehr geschockt !!!, weil in den Hautbiopsien nichts gefunden worden war... manchmal laufen die Dinge sehr, sehr schlecht. Aber wir hatten nach zwei Monaten endlich eine Erklärung: keine Allergie, sondern:
S a r c o p t e s s c a
b i e i
DIE FUCHSRÄUDE
Verschlechterung: Pinnae wieder Alopezie, Schuppen, Krusten ,auch Stirn, Hals, Kopf, kaudale Oberschenkel, Nacken
Sarkoptes-Räude mit bakterieller Sekundärinfektion
Der Zustand unseres Hundes verschlechterte sich
deutlich. Die enthaarten Flächen am Kopf und hinter den Ohren wurden immer
größer.
Der Juckreiz war trotz der Medikamente so stark, dass er sich mit Trichter und
T-Shirt, welches er tragen musste, an Wand, Boden und Treppenstufen, sowie an
den Möbeln scheuerte und rieb.
Am Freitag, 14. Mai sah unser Ilias aus wie das Elend in Hundegestalt und wir konnten notfallmäßig sofort zum Tierdermatologen kommen.
Der Tierdermatologie war sehr, sehr nettund machte uns Mut: er freue sich, dass es keine Allergie sei, denn die Fuchsräude sei gut zu behandeln, auch wenn es bei Ilias wohl etwas länger dauern würde.
Es dauerte bis in den Dezember, bis alle Fuchsräude-Milben besiegt waren und wir wieder ein "normales" Leben hatten.
Weil : über zwei Monate konnten sich die Räude-Milben ausbreiten und einnisten, weil niemand Verdacht schöpfte, weil Ilias sich NICHT KRATZTE!!!
Das hatte uns, genauso wie die Hautbiopsien an den "falschen Stellen", in die Irre geleitet.
Ein halbes Jahr kratzen, cremen, Halskragen, auch ich selbst hatte Sarcoptes-Milben an/in mir, ich konnte oder wollte doch meinen Hund nicht in den Keller sperren...
Immer wenn wir glaubten,die offenen, entzündeten Stellen - besonders in den Achseln, am Bauch, in den Leisten - besserten sich, entzündeten sich andere Stellen.
Innerhalb von Minuten ( Ich kontrollierte mehrmals täglich, ständig musste ich Ilias ermahnen, nicht zu lecken oder zu kratzen, wenn ich ihm Plastikkragenfreie Zeit gönnen wollte, das war für uns alle sehr, sehr nervig. ) kam es zu Haarausfall, als ob ein Rasiermesser gewütet hätte, die Stellen wollten sich entzünden. Die Haut nässte.
Dann auch noch: zuerst Kairos, den es nicht so schlimm getroffen hatte, er hatte wohl mehr Abwehrkräfte (?) zu allem Übel : eine allergische Reaktion auf das Medikament, das die Fuchsräude-Milben abtöten sollte (Advocate), dann auch Ilias.
Dass die Milben so lange auf und in unserem Hund überlebten, war wohl sehr ungewöhnlich, auch für die Tierärzte.
Dann kamen die Herbstgrasmilben, die mit der strapazierten Haut leichtes Spiel hatten...
Ich bin sehr froh, dass es Medikamente gibt, die gegen schlimme Krankheiten einfach gebraucht werden.
Aber Du kennst Dich bestimmt bestens aus mit den Nebenwirkungen - ich habe das Kortison auch deshalb so früh wie möglich wieder ausgeschlichen - , die bei unseren Collies oft besonders sind.
Es wäre alles nicht so schlimm gekommen, hätte sich Ilias gleich am Anfang beim Befall durch die Sarcoptes-Milbe heftig gekratzt, so wie es in jedem Lehrbuch steht...
Ich schreibe Dir dieses, weil ich möchte, dass niemals
wieder ein Hund und seine Besitzer so leiden müssen,
nur weil nicht alle Zeichen einer Krankheit auftreten, die normal oder typisch
sind.
Geschrieben von einer Colliebesitzerin
Heidi Jostschulte