Die Geschichte von Pina aus Mallorca
Geschrieben im Jahr 2004 von Pinas Besitzerin!
Nun ist schon fast 1 Jahr vergangen, seit wir Pina zu uns geholt haben.
Damals hatten wir schon 2 Collies von je 11 und 8
Jahren und eigentlich war klar, unser Bedarf ist gedeckt....
ja, bis mich zwei
wunderschöne Augen aus dem Internet anschauten.
Alles begann damit, dass mein Mann und ich schon länger ein Colliepärchen beobachtet haben, welches dringend vermittelt werden musste. Als mein Mann dann sah, dass die beiden getrennt werden sollten, damit sie ein Zuhause finden, hat er mich angesprochen, ob wir da nicht mal drüber nachdenken sollten. Ehrlich gesagt: ich hab ihn für verrückt erklärt. Wir haben zwei Hunde, 8 Vögel, unsere Kinder, und dann noch zwei Collies dazu? Aber nach zwei Tagen nachdenken, hab ich mich dann doch durchgerungen und mich nach den beiden bei Heidi Jostschulte erkundigt. Sie waren schon weg, aber nun hatte ich angebissen, es gibt ja so viele schöne Hunde, warum also nicht doch noch wenigstens einen dazunehmen?
Ich habe mich dann also doch noch mal mit Heidi Jostschulte in Verbindung gesetzt und ihr gesagt: Wir möchten gerne noch eine möglichst junge Colliedame zu uns nehmen, einzige Bedingung, sie sollte verträglich mit Kindern und anderen Hündinnen sein.
Nach einigen Tagen kam eine E-Mail, uns wurde Pina vorgestellt... und das war's.
Sie kam aus
Spanien, 1,5 Jahre alt und sollte in Kürze nach Deutschland kommen.
Hier ist sie gerade erst ein paar
Tage bei uns
So kam Pina an, dünn und strubbelig!
Am 6.09.2003 war
es dann soweit.
Wir haben uns mit Asta, Rose (unsere anderen beiden Collies) und
unseren Kindern auf den Weg in den Westerwald gemacht.
Nach etwa zwei Stunden Fahrt dann der erste Kontakt. Wir lernten Pina kennen, eine recht kleine Hündin, die einen etwas schüchternen aber ruhigen und friedlichen Eindruck machte. Die Hunde vertrugen sich ohne Probleme und nach einem langen Spaziergang und einer gemütlichen Tasse Kaffee war klar: Wir nehmen Pina mit.
Die Rückfahrt war fürchterlich. Pina brauchte eine ganze Weile, bis sich ihre Aufregung im Auto gelegt hatte. Nach etwa einer halben Stunde Fahrt ging unser Wagen kaputt. Wir mussten auf einem Rastplatz gut 2 Std. auf den Pannendienst warten. Ich dachte, nun ist alles zu spät, der Hund muss doch völlig ausflippen, bei ganz fremden Leuten, der Betrieb auf der Autobahn, u.s.w. Aber wider Erwarten, legte sie sich ruhig neben die anderen beiden ins Gras, schlief und wartete einfach ab, was da noch so kam.
Der Pannendienst kam, wir hatten einen Motorschaden und die Weiterfahrt war
nur noch im Kriechgang möglich.
Alles in allem haben wir für die Fahrt nach
Hause 6 Stunden gebraucht, aber bereut haben wir trotzdem nichts.
Die ersten Wochen zu Hause waren ganz schön schwierig. Asta, unsere Älteste
und Alphatier, war mit unserem Familienzuwachs gar nicht einverstanden und das
hat sie auch sehr deutlich gezeigt. Pina dagegen zeigt ein typisches
Straßenverhalten und war nicht bereit, sich dem Chef unterzuordnen.
Rose sagte
gar nichts. Solange sie in ihrer Ruhe nicht gestört wurde, war ihr der Zuwachs
egal.
Dann fiel auf, dass Pina sehr schlecht fraß, die ersten Wochen habe ich ihr jeden Krümel einzeln ins Maul geschoben, nur dann hat sie etwas zu sich genommen. Auch nach der Eingewöhnung hat sie noch lange Zeit darauf bestanden, dass ich beim Füttern neben ihr stehe.
Auch die Fellpflege musste geübt werden, damit war sie gar nicht einverstanden.
Angefangen haben wir mit einem Gummistriegel für Pferde und haben dann nach und nach den Kamm, die Bürste und die Schere hinzu genommen.
Aber auch heute noch ist das grünliche Ausbürsten ein kleiner Kampf.
Außerdem zeigte Pina unzählige Ängste, ca. 1000 Kleinigkeiten lösten bei Pina
Panik aus.
Wäscheaufhängen, fegen, Müllbeutel auswechseln, usw. Jedes Mal lief
sie weg und ich fand sie immer in einer anderen Ecke wieder.
Dann hab ich sie mitgenommen, an den jeweiligen Angstauslösern schnuppern
lassen und dabei kräftig bekrabbelt.
Und irgendwann hat sie begriffen, das tut
mir ja gar nichts.
Ich erzählte Frau Jostschulte von Pinas Ängsten und wie wir damit umgehen und auch von den
Startschwierigkeiten zwischen Asta und Pina und sie signalisierte Hilfe. (An
dieser Stelle noch mal ganz herzlichen Dank).
Sie erzählte mir von verschiedenen
Bachblüten, Verhaltensregeln im Umgang mit den Hunden usw.
Ich weiß nicht, wie oft wir in der nächsten Zeit telefoniert haben,
Frau Jostschulte bewies eine Engelsgeduld und gemeinsam bekamen wir alles in den
Griff.
Pina und Rose
Dann kam Pinas erste Hitze und wir dachten, wie wird sie sich verhalten?
Aber
sie und Rose sind sich in der Zeit sehr nahe gekommen und verstehen sich prima.
Heute ist Pina ein vollständiges Familienmitglied geworden und unsere drei Mädchen halten gut zusammen.
Übrigens hat sich herausgestellt, Pina hatte schon einen Wurf und einen sehr
ausgeprägten Mutterinstinkt.
Zwischen Nikolaus und Sylvester habe ich einen
Mischlingswelpen aufgepäppelt und Pina war mir dabei eine große Unterstützung.
Pina alsBabysitter
Dann wurde Asta krank. Sie hatte einen Tumor am Gesäuge, musste operiert
werden.
Tagelang danach kam sie nur sehr schwer auf die Beine, musste die
Treppen rauf und runter getragen werden,
brauchte viel Pflege, aber nun ist
alles wieder gut.
Das alles war wohl zuviel für Pina.
Sie brach zusammen, krampfte, war wie
weggetreten und brauchte eine ganze Weile, bis sie wieder zu sich kam.
Es
stellte sich heraus, das sie wahrscheinlich Epileptiker ist.
Sollte sie noch
einmal einen Anfall bekommen, wird sie dauerhaft mit Medikamenten versorgt.
Der erste Schnee, unsere Kleine fand das ganz toll und wälzte sich sogar mit
Begeisterung darin herum.
Jetzt im Sommer rollt sie sich statt dessen im Staub
auf den Feldern.
Ich weiß nicht warum sie das macht, aber offenbar hat sie Spaß
daran.
Pinas erster Schnee
Heute verstehen sich unsere drei so gut, dass die eine ohne die anderen beiden
schon nicht mehr sein will.
(rechts Asta nun 12 Jahre alt,
mitte Pina 2 Jahre und links Rose heute 9 Jahre)
Rose, Pina und Asta
Uns wurde ein toller Hund übergeben, welchen wir einfach nicht mehr missen
möchten.
Bei allen Problemen hatten wir aber niemals den Gedanken, dass es uns
zuviel wird oder das wir doch eine Fehlentscheidung getroffen haben könnten.
Pina war von Anfang an eine ganz liebe Hündin, für die sich jegliche Mühe gelohnt hat.
Nochmals ein herzliches Dankeschön
Familie Mraß mit Asta, Rose und Pina
Pina als Babysitter