Als innerhalb von 3 Tagen zwei unserer Tiere verstarben und
wir eigentlich die Nase voll hatte,
stöberten wir im Internet auf diversen
Internetseiten und führten auch mehrere Telefongespräche.
Aber es sollte nicht das richtige für uns dabei sein.
Zuerst verstarb
unser Kater Poldi an Leukose und zwei Tage später, Anfang August brach unser
Collie Kimi plötzlich und unerwartet zusammen und starb (siehe Regenbogenbrücke).
Wir hatten ihn im Juli erst von einem Tierschutzverein mit einer Erkältung übernommen.
Er nahm den Platz von unserem im Juni verstorbenen Hovawart-Collie-Mischling
ein.
Da auch unser Tierarzt nicht wusste, warum Kimi starb,
brachte ich ihn bei 40°C
zur Landwirtschaftskammer zur Untersuchung. Da stellte
sich heraus, das Kimi eine
Herzmuskelentzündung hatte. Nun wussten wir endlich,
was er hatte und immer wieder fragten wir uns,
ob wir es nicht hätten erkennen
müssen. Irgendwie fühlten wir uns schuldig und immer wieder
diese quälenden
Fragen. Warum haben wir es nicht erkannt? Haben wir ihn nicht genug beobachtet?
Hätte uns da nicht irgendetwas auffallen müssen?
Mein Mann und ich waren uns
einig, in nächster Zeit keinen Hund aufzunehmen.
Zu sehr quälten uns die
Selbstzweifel.
Scarlet in Ruheposition :-))nicht nur Collies bevorzugen ein eigenes Kopfkissen
Aber die Interesse am Collie war durch Kimi geweckt worden, der uns in der
kurzen Zeit soviel Zuneigung gab.
Und als wenn es so sein sollte, stöberten wir doch wieder im Internet und stießen
auf die Telefonnummer von Heidi Jostschulte.
Mit ihr konnte ich, seit Kimis Tod, zum ersten Mal so
richtig über Collies reden.
Sie verstand auch, warum unsere Liebe nun auch zum Collie geweckt wurde.
Wir telefonierten einige Male und Frau Jostschulte versprach, das sie sich
melden würde,
wenn sie ein Colliemädchen für uns hätte.
Ende August kam alles anders, wie wir es geplant
hatten.
Das Telefon klingelte und Frau Jostschulte teilte uns mit, dass in einem
Tierheim eine
blinde Colliehündin wäre. Wer Collies kennt, weiß, dass es ganz
sensible Tiere sind.
Wir waren uns einig, dass sie da nicht hingehörte. Also
fuhren wir am nächsten Tag zu diesem Tierheim..
Wir fanden dort eine völlig verängstigte Hündin, die nicht
wusste, was mit ihr geschah.
Unsere zwei Hündinnen hatten wir mitgenommen, um zu testen, ob die drei sich
verstehen würden.
Wir gingen mit allen Hunden spazieren und hofften, dass alles gut ging.
Es gab
keine Probleme. Trixi, Scarlet und Sarah verstanden sich auf Anhieb und für uns
gab es nichts zu überlegen.
Wir nahmen Sarah einfach mit. Bedenken wegen ihrer
Blindheit hatten wir nicht.
Brrrr...dahinten geht es nach Hause, Frauchen, fotografiere schnell............
Zuhause angekommen, inspizierte Sarah Zimmer für Zimmer.
Sehr vorsichtig tat sie einen Schritt nach dem anderen. Als sie im Schlafzimmer
das Bett fand,
sprang sie hoch und legte sich erst mal schlafen. Von den anderen
Zimmern wollte sie erst einmal gar nichts wissen.
Das war auch alles sehr
anstrengend für sie. Es ist bemerkenswert, wie ein blinder Hund sich
orientiert.
Schon am nächsten Tag ging sie mit einer solchen Sicherheit durch
das Haus,
als wenn sie schon Jahre hier wohnen würde.
alle drei in Position.......dieses mal ist Sommer :-)
Die nächsten Wochen zeigten immer wieder, dass es richtig
war sie aus dem Tierheim zu holen.
Sie hatte 7 Kilo Übergewicht, keine richtige
Fellpflege und schien Spaziergänge nicht wirklich zu kennen.
Sobald sie ihr
kleines Geschäft erledigt hatte, drehte sie um und zog Richtung Heimat.
Nach
einer Woche hatte sie begriffen, dass es nicht sofort nach Hause ging.
Nur unsere Katze störte sie, Katzen kannte sie wohl nicht. Sobald irgendwo unsere Katze miaute,
stürzte Sarah bellend dort hin , sehen konnte sie
die Katze ja nicht.
Aber mit Hilfe von Frau Jostschulte, die uns zu einigen Bachblüten geraten
hat,
bekamen wir auch das in der Griff.
Scarlet mit Minka
Wir bemerkten bei manchen Dingen , das Sarah Angst hatte. Wir vermuteten, dass
es Erlebnisse aus
ihrer Vergangenheit waren. Frau Jostschulte versprach uns,
dass sich dieser Zustand im
Laufe der nächsten Monate bessern würde und Sarah
Zeit brauchte, alles vergessen zu können.
Und es zeigte sich, das sie Recht hatte.
Sarah und Trixi
Heute,
gut ein Jahr später, ist sie ein lebenslustiges Colliemädchen geworden.
Ihr Fell glänzt, sie hat ihr normales Gewicht erreicht und sie läuft
mittlerweile im Feld ohne Leine und
wird immer zutraulicher. Ihre Blindheit ist
ihr kaum anzumerken, sie ist so sicher im Laufen.
Seit vier Monaten ungefähr spielt sich auch im Feld mit meinem Mann und
mir.
Sarah auf ihren Lieblingsplatz
oder das eigene Colliebettchen :-))
So
können wir dem plötzlichen Tod von Kimi doch noch eine positive Seite
abgewinnen.
Claudia K.